Fairtrade

Engagement an allen Ecken und Enden

Gruppenbild der Fairtrade-Gruppe
Ihre erste Sitzung hatte die Lenkungsgruppe Anfang des Jahres. Dabei befasste sich insbesondere mit den Zertifizierungskriterien für die Fairtrade-Stadt, die inzwischen schon weit fortgeschritten sind (v. l. Ulrich Kern, Volkmar Stanoschek, Jonas Rönnefarth, Manuela Hügelmaier, Hans-Hermann Bartels, Uwe Langsam, Sina Macho, Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler).

Die Stadt Crailsheim befindet sich auf einem guten Weg, die offizielle Zertifizierung als Fairtrade-Stadt zu erlangen. Ein Großteil der geforderten Kriterien sind bereits erfüllt.

Sechs Monate nach der Gründung der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Crailsheim stehen die Zeichen gut für eine Zertifizierung. Angestrebt wird, den offiziellen Antrag noch in diesem Jahr einzureichen. Nach Einreichung der Zertifizierung dauert es voraussichtlich rund acht Wochen, bis die Entscheidung gefallen ist.
„Wir haben einen Großteil der nötigen Betriebe und Organisationen gefunden, die sich dem Thema Fairtrade verpflichten wollen“, sagt Jonas Rönnefarth, städtischer Klimaschutzmanager und Mitglied der Steuerungsgruppe, und weist damit bereits auf eine der Anforderungen hin, die für die Zertifizierung erfüllt sein müssen. Im lokalen Einzelhandel sollen Produkte aus fairem Handel angeboten werden und Cafés und Restaurants sollen ebenfalls fair gehandelte Köstlichkeiten ausschenken. In Crailsheim müssten hierfür sieben Einzelhandelsgeschäfte und vier Gastronomiebetriebe jeweils mindestens zwei solcher Produkte anbieten. In der Gastronomie, so Rönnefarth weiter, gestalte sich das Ganze noch etwas schwieriger – hier sei die Steuerungsgruppe noch auf der Suche nach Betrieben, die sich beteiligen.

Gemeinsam Ideen umsetzen

„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile: In dieser Steuerungsgruppe wollen und können wir gemeinsam etwas bewirken. Jeder bringt Ideen, Kenntnisse und Kontakte ein“, begründet Horst Herold, stellvertretender Ressortleiter Bildung & Wirtschaft, seine Mitgliedschaft in der Steuerungsgruppe. Über 700 Städte, Gemeinden und Landkreise in Deutschland hätten sich als Fairtrade-Town auszeichnen lassen – da werde es Zeit, dass Crailsheim Einlass in den Fairtrade-Zirkel finde. Auch Katharina Kalteiß, Leiterin des Jugendbüros, ist mit dabei. „Für mich bedeutet Fairtrade, einen weiteren Schritt in Richtung verantwortungsbewusstes Handeln zu gehen und bewusst einzukaufen“, sagt sie. Gerade für Jugendliche sei es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, wie die Welt in Zukunft aussehen soll, und dabei sei Fairtrade ein wichtiger Aspekt. Pfarrer Uwe Langsam, der zugleich Sprecher der Steuerungsgruppe ist, ergänzt: „Mit Crailsheim als Fairtrade-Stadt können wir Neugierde wecken und die Erkenntnis finden, dass fairer Genuss unterm Strich nicht mehr kostet.“ Veränderung vor Ort funktioniere ihm zufolge nur durch persönliche Kontakte und ein Netzwerk, in dem man sich kennt – und genau deshalb engagiere er sich auch so gerne in der Steuerungsgruppe.

Faires Zeichen setzen
Auch Ulrich Kern, Direktor an der Realschule am Karlsberg und Geschäftsführender Schulleiter der Crailsheimer Schulen, findet es großartig, dass die Stadt Crailsheim ein Zeichen setzen möchte und Haltung zu diesem Thema einnimmt. „Heute bekommen wir das widergespiegelt, was wir über Jahrzehnte mit ,Geiz-ist-geil-Mentalität‘ erreicht haben: Ein kleiner Teil lebt auf Kosten vieler Armer. Es ist Zeit für gerechte Bezahlung, angemessene Preise für gute Qualität, Wertschätzung“, sagt Kern. Hans-Herman Bartels vom Naturkostladen Biotop, ebenfalls Mitglied in der Steuerungsgruppe, ergänzt diese Aussage um ein paar Einblicke in seinen Alltag. „Ich engagiere mich für die Fairtrade-Stadt, weil ich schon seit 24 Jahren versuche, für mich in meinem Mikrokosmos das Thema Fairer Handel umzusetzen“, sagt er. Durch die Aktivitäten in der Steuerungsgruppe habe er nun die Möglichkeit, dieses Thema einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und darüber aufzuklären.
Jetzt im Herbst werden die ersten Aktionen im Rahmen der Fairtrade-Stadt umgesetzt. Angestrebt ist beispielsweise ein Schulaktionstag zum Thema Fairtrade Ende Oktober sowie die Einbindung des Themas in die kommende City Dinner Tour.

(Erstellt am 28. September 2022)