Kindergarten

Goldbacher Goldkiste wird saniert

Der Gemeinderat hat mehrheitlich entschieden, dass der Kindergarten Goldkiste in Goldbach generalsaniert und umstrukturiert wird.

Der Kindergarten Goldkiste in Goldbach wird generalsaniert und umstrukturiert. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich entschieden. Ein Antrag der CDU-Fraktion auf einen Neubau in Modulbauweise war bereits im Hauptausschuss abgelehnt worden.

Der Beschluss für eine Sanierung war eigentlich bereits gefasst worden, als die CDU-Fraktion erneut einen Neubau ins Gespräch brachte. Nach einigen Diskussionen, zuletzt wieder im Hauptausschuss, entschied sich der Gemeinderat jetzt mehrheitlich gegen den neuen Antrag: Der Kinderkarten Goldkiste in Goldbach wird wie ursprünglich geplant generalsaniert, aber zusätzlich auch umstrukturiert.

Ortschaftsrat weiterhin für Neubau
CDU-Stadtrat und Goldbacher Ortsvorsteher Karl Druckenmüller führte die Gründe für den Antrag im Gemeinderat nochmals aus: Stelle man die Kosten gegenüber, stünden Modulneubau und Sanierung fast gleich da. Man könne „die 2 Millionen Euro effektiver einsetzen und das Beste rausholen“, sagte Druckenmüller: „Ein Bau aus dem Jahr 1957 spart keine Energie und verliert Wärme.“ Damit sei Energie ein längerfristiges Thema, was bei einem Neubau nicht so sei. Der Goldbacher Ortsvorsteher verwies nochmals darauf, dass der Ortschaftsrat sich nichts vorwerfen müsse, man habe mehrfach die Gemeinderatsmitglieder zu Ortsbesichtigungen eingeladen – leider sei dies auf wenig Interesse gestoßen.

Argumente für Sanierung aus dem Gremium
Das Gremium reagierte darauf. Man hätte gerne den Wünschen des Teilorts entsprochen, sagte Stadtrat Gernot Mitsch von der SPD. Die Vorlage der Verwaltung sei aber klar und nachvollziehbar. Jörg Wüstner von der AWV erinnerte daran, dass die Frage eigentlich schon geklärt worden sei, als sich der Gemeinderat für einen Neubau des Bürgerhauses in Goldbach entschieden habe. Das sei aufgrund der Entscheidung für eine Kindergarten-Sanierung geschehen. Es gebe keine entscheidenden Argumente, dies zu ändern, so Wüstner, eine Sanierung sei die wirtschaftlich richtige Lösung.
Dem stimmte Grünen-Stadtrat Alexander Kraft zu: Eine Sanierung sei ökonomischer und ökologischer, damit müsse sich der Ortschaftsrat abfinden, damit der Kindergarten so schnell wie möglich fertig werde. BLC-Mitglied Peter Gansky erinnerte unter anderem daran, dass eine Generalsanierung rund 84 Quadratmeter mehr Platz bedeute, „das ist sehr positiv für die Kinder“. Zudem könne das Archiv des Teilorts im Keller erhalten werden. „Es ist nicht mein Stil gegen einen Ortschaftsrat zu entscheiden, aber es ist in diesem Fall ökologisch sinnvoller.“ Er hoffe, dass bei der Sanierung „nicht etwas rauskommt“, was zu Mehrkosten führen könne.
Das nahm Stadtrat Druckenmüller nochmals auf: Bei einer Sanierung gebe es einen Betrag von 2,05 Millionen Euro „plus x“. Es sehe aktuell günstig aus, könne sich aber schnell ändern. Bei einem Neubau in Modulbauweise stehe der Betrag von rund 2,5 Millionen Euro mit KfW-Förderung, daran verändere sich nichts, zeigte sich Druckenmüller überzeugt. Dem stand der Gemeinderat mehrheitlich entgegen und entschied sich gegen einen Neubau in Modulbauweise und für eine Generalsanierung mit Umstrukturierung des Goldbacher Kindergartens Goldkiste.

Energie mit Wärmepumpe und PV-Anlage
Die Kosten dafür liegen bei 2,05 Millionen Euro, etwas über dem anfangs ermittelten Rahmen. Das liegt am rasanten Anstieg der Baukosten insgesamt und am energetischen Konzept, informierte die Verwaltung schon vorab: Energie soll durch eine Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage gewonnen werden. Außerdem ist eine flächendeckende Fußbodenheizung vorgesehen. Durch die beschlossene Generalsanierung muss nochmals von einer Planungszeit von etwa einem halben Jahr ausgegangen werden. Hierbei geht es vor allem um das Thema Umstrukturierung, um auch kleine Flure im Gebäude effektiver nutzen zu können.

Sanierung punktet mit „grauer Energie“
Energetisch erreicht der der Kindergarten in Goldbach nach dem Beschluss die Anforderungen an ein Effizienzhaus Stufe 55. Ein Neubau in Modulbauweise hätte die Stufe 40 Plus erreicht. Hinsichtlich der Energiegewinnung durch erneuerbare Energien sei das aber zu vernachlässigen, hieß es bereits in der Sitzungsvorlage. Zudem punkte die Sanierung mit „grauer Energie“, so die Verwaltung. Darunter versteht man die für Herstellung und Transport der jeweiligen Bauteile bereits vor Jahrzehnten aufgewendete Energie. Im Falle eines Abbruchs für einen Neubau wäre diese verloren gegangen und es wäre zusätzliche Energie zum Rückbau aufgewendet worden.

Sanierungsstart voraussichtlich im April
Der Kindergarten Goldkiste zieht für die Zeit der Sanierungsarbeiten in das neue Bürgerhaus um. Der bestehende Kindergarten wird über zwei Stockwerke saniert und umstrukturiert. Zur barrierefreien Nutzung ist ein Aufzug geplant. Der Eingriff in die Außenanlagen bleibt weitgehend gering. Die Freianlage wird neu angeschlossen, zudem werden Fahrradstellplätze errichtet. Baubeginn ist nach jetzigem Stand im April 2023, bis zum Juli 2024 sollen die Arbeiten beendet sein. Danach kann auch das neue Bürgerhaus in Goldbach seiner eigentlichen Nutzung übergeben werden.

(Erstellt am 07. Oktober 2022)