Volksfestplatz-Diskussion

Parkplatz oder Festplatz?

Wie soll der Volksfestplatz umgestaltet werden? Diese Frage beschäftigt aktuell viele Menschen und somit auch den Gemeinderat.

Wie denn nun die weiteren Planungsschritte für die Sanierung der „Östlichen Innenstadt“ und insbesondere den Bereich des Volksfestplatzes aussehen, darüber wird innerhalb des Gemeinderates derzeit immer wieder diskutiert. Die CDU-Fraktion stellte in der jüngsten Sitzung einen Antrag, demzufolge etliche Änderungen in den Vorentwurf eingearbeitet werden sollen.

Stadtrat Jan Zucker, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender, gliederte seine Änderungsvorschläge des Vorentwurfes als Grundlage der weiteren Planungsschritte in mehrere Kategorien.

Parkplatz statt Biene
Zunächst einmal beantragte er, dass die im Freianlagenkonzept vorgesehene Fläche für die „Stadtbiene“ entfällt und stattdessen als Parkfläche genutzt werden soll. Die CDU-Fraktion sei der Überzeugung, dass es in Crailsheim genügend innenstadtnahes Grün gebe und zudem seien die Parkplätze im Bereich der Bonifatiuskirche für die Kirchengemeinde sehr wichtig. Generell will die CDU eine maximale Anzahl an Parkplätzen erhalten.
Deshalb soll auch die Fläche östlich der HAKRO-Arena, die im Konzept ursprünglich als „Urban Gardening“-Fläche ausgewiesen wurde, mit Stellplätzen zur Dauermiete ausgestattet werden. Die räumliche Nähe zum Baugebiet „Wasserstall“ mache zusätzliche Parkplätze bei einem unzureichenden Parkierungsschlüssel für künftige Bewohner attraktiv, so die CDU.

Keine Bäume
Weitere Punkte des Antrags betrafen die vorgesehenen Baumpflanzungen. Im Bereich der Mittelachse sollen demnach keine Bäume gepflanzt werden, genauso wenig wie im Areal des „Auftaktplatzes“ an der Schillerstraße. Eine Baumreihe in der Mittelachse würde zu erheblichen Einschränkungen des bisher gewohnten Volksfestbetriebes führen.
Die bislang vorgesehenen Baumpflanzungen in den Randbereichen des Platzes verkleinern nach Ansicht der CDU nur das Platzangebot für die Schausteller. Diese dürften also nur so erfolgen, dass die Bereiche für die Schausteller des Volksfestes und deren Fahrzeuge nicht verringert werden beziehungsweise diese ihre Begleitfahrzeuge nicht auf alternative Standorte im Stadtgebiet verlagern müssen.
Noch 2019 hatte der Gemeinderat mit einer großen Mehrheit den Masterplan "Östliche Innenstadt" beschlossen, die Bepflanzung als wesentlichen Bestandteil der Planungen vorsieht. Die Mittel- und Querachse des Platzes werde erst durch eine dauerhafte Baumpflanzung räumlich erkennbar. Sie soll künftig als zentrale Fuß- und Radwegeachse dienen. Die Bäume werden dabei nicht nur die Aufenthaltsqualität aufwerten, sondern auch ein zu starkes Aufheizen des ansonsten großflächig versiegelten Volksfestplatzes verhindern. Insgesamt geht die Stadt von 18 Bäumen aus, die dort gesetzt werden sollen. So teilte es die Verwaltung schriftlich auf eine Anfrage von Stadträtin Ingeborg Hein (BLC) mit. Die Jungbäume sollen bei ihrer Pflanzung sieben bis neun Meter hoch sein und eine Kronenbreite von vier bis sechs Meter aufweisen. Die Baumquartiere sollen überfahrbar und mit einem Anfahrschutz versehen werden sowie einen Stammschutz erhalten. Die Verwaltung rechnet mit förderfähigen Kosten von circa 345.000 Euro.

Der Volksfestplatz soll großflächig umgestaltet werden und sein Erscheinungsbild verändern.Von einer grauen Asphaltwüste soll er sich in eine Aufenthalts- und Freizeitfläche mit ausreichend Parkplätzen wandeln.

Mobil und demontierbar
Laut CDU-Antrag soll die Strukturierung des Platzes im Bereich der Mittelachse vielmehr durch eine mobile Bepflanzung und unterschiedlichen Belägen erfolgen. Hierbei sollen unterschiedlich bewirtschaftete Parkflächen ebenso abgebildet werden wie eine maximal sichere Verkehrswegeführung.
Auch das geplante „Urban Sports“-Feld soll, nach rechtlicher Prüfung der zu erwartenden Geräuschemissionen und Ergänzung um Aufenthalts- und Verweilangebote, als demontierbarer Bereich installiert werden, um eine Durchführung des Volksfestes zu garantieren.

Neues Zuhause
Ein weiterer Vorschlag im CDU-Antrag ist die Verlegung des Krämermarktes und der gewerblichen Aussteller beispielsweise auf das Areal vor dem Volksfeststadl-Hütte, so dass mehr Besucher den Weg vom Vergnügungspark dorthin finden.

Auswirkungen auf die Förderungen?
SPD-Stadtrat Ralf Baierlein fragte angesichts des umfangreichen Antrages bei der Verwaltung lieber nach: "Wenn wir keine Begrünung mit den Pflanzen vornehmen, welche Auswirkungen hätte das auf etwaige Förderungen?" Ihm antwortete Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler: "Es wird natürlich Auswirkungen auf die Förderung haben. Für das 'Urban Sports'-Projekt haben wir 1,145 Mio. Euro erhalten. Ob wir diese behalten dürfen, wenn dieser Antrag durchkommt, muss geprüft werden." Gleiches würde für die Gesamtfläche gelten: "Ob das Land dann noch eine ausreichende Aufwertung des Platzes erkennt, müssen wir mit dem Fördergeber abklären. Es bedarf dann auf jeden Fall einer Neuplanung und einer Neukalkulation."

Die nächsten Schritte
Gespräche über das weitere Vorgehen in Sachen Sanierung „Östliche Innenstadt“ und Volksfestplatz hat Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler für die November- oder Dezembersitzung angekündigt.

Alles wichtige zu den bisherigen Planungen zum Volksfestplatz sind hier abrufbar: Hier.

(Erstellt am 13. Oktober 2022)