Hauptausschuss

Crailsheim beantragt Mitgliedschaft bei "Packaging Valley"

Im Herbst besuchten Vertreter der Gemeinderäte aus Crailsheim und Schwäbisch Hall mit den Oberbürgermeistern gemeinsam die Messe FachPack in Nürnberg. Auch ein Besuch des Standes des Packaging Valley stand dabei auf dem Programm. Foto: Stadt Schwäbisch Hall

Die Stadt Crailsheim möchte Mitglied im Verein "Packaging Valley" werden. Das ist im Hauptausschuss mehrheitlich beschlossen worden. Vorausgegangen war eine Anfrage der SPD-Fraktion Ende September.

Den Antrag auf Aufnahme im Verein "Packaging Valley" wird die Stadt Crailsheim in nächster Zeit stellen. Die Mitglieder des Hauptausschusses hatten das in der jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen, die CDU-Fraktion stimmte überwiegend dagegen. Dem Beschluss war eine Anfrage der SPD-Fraktion vorausgegangen.

Anfrage der SPD nach FachPack-Besuch
Stadtrat Roland Klie hatte in der September-Sitzung des Gemeinderats gefragt, ob die Stadt Crailsheim nicht Mitglied im Verein "Packaging Valley" werden wolle, Schwäbisch Hall sei das auch. Er verwies auf seinen Besuch auf der Messe FachPack in Nürnberg, die sich an Maschinenbauer in der Verpackungsindustrie richtet und damit auch an Mitglieder des Vereins.

Crailsheim als Fördermitglied
Packaging Valley Germany e.V. ist nach eigener Darstellung weltweit das „innovativste Cluster der Verpackungsindustrie“. Es vernetzt rund 100 Unternehmen mit insgesamt mehr als 20.000 Mitarbeitenden. Sitz des Packaging Valley Germany e.V. ist in Waiblingen, mit einer weiteren Geschäftsstelle in Schwäbisch Hall. Beide Städte sind vollwertige Mitglieder und besitzen jeweils einen festen Sitz im Vorstand als einzige Kommunen, weil dort die Geschäftsstellen angesiedelt sind. Der Rems-Murr-Kreis ist Fördermitglied, diesen Status könnte auch Crailsheim erreichen und damit ein Rederecht erhalten.
 
Mehrheitlich, aber nicht einstimmig
Die Mitgliedschaft kostet 500 Euro im Jahr. Aufgrund der Zuständigkeitsordnung ist der „Beitritt zu Vereinen, Verbänden und Organisationen mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag im Einzelfall bis 5.000 Euro“ im Ausschuss zu entscheiden. Die Mitglieder im Hauptausschuss stimmten mehrheitlich für einen Antrag auf Mitgliedschaft, allerdings nicht einstimmig.
 
Vom Netzwerk profitieren
Klaus Wüst von der AWV wollte wissen, was eine Mitgliedschaft beim Verein "Packaging Valley" in Bezug auf die Wirtschaftsförderung bringe. Ein regelmäßiger Austausch finde doch ohnehin statt. Das bestätigte Horst Herold, stellvertretender Leiter im Ressort Bildung & Wirtschaft. Als Mitglied im Verein bekäme Crailsheim aber auch mit, was in Waiblingen geplant werde. Sebastian Karg von den Grünen sagte, er habe auch kritische Stimmen zum Verein gehört und nicht alle Unternehmen aus der Branche seien dort Mitglied. Warum sollte es also die Stadt Crailsheim werden? Herold antworte, es sei auch eine Aufgabe, in dem Bereich zu vermitteln, um vom Netzwerk zu profitieren.
 
Am Ball bleiben
Den Netzwerkgedanken betonte Herold auch gegenüber Karl Druckenmüller von der CDU, der sich sehr skeptisch äußerte: Man habe doch vor einigen Jahren beschlossen, Vereinsbeiträge zu streichen. Und nur ein Rederecht sei nicht genug. Man müsse am Ball bleiben, sagte Herold, 500 Euro seien für die Stadt kein Thema und der Verein biete die Möglichkeit, nicht nur nah, sondern noch näher dran zu sein. Dazu sagte Peter Gansky von der BLC: „Das sind 500 Euro für nichts. Da kann Herr Herold auch ein Mal im Jahr nach Waiblingen fahren und nachfragen, wie es aussieht.“
 
Am Ende stimmte der Hauptausschuss mit elf Stimmen dafür, dass die Stadt eine Aufnahme in den Verein Packaging Valley beantragt. Es gab acht Gegenstimmen, der Rest der Ausschuss-Mitglieder enthielt sich.
 

(Erstellt am 18. November 2022)