Heimatkaufen

Crailsheimer Gutscheinsystem stärkt Kaufkraft

Der Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins Marcel Imbrogiano (links) und der stellvertretende Leiter des Ressorts Bildung & Wirtschaft, Horst Herold, präsentieren einen übergroßen „Horaffen-Gutschein“.

Seit einem Jahr ist das Gutscheinsystem „Heimatkaufen“ nun verfügbar. Im Landkreis wurden seitdem insgesamt rund 28.000 Gutscheine gekauft. Über ein Drittel wurden in Crailsheim eingelöst, was einer Kaufkraft von rund 520.000 Euro entspricht.  Ziel des Gutscheinsystems, das in der Horaffenstadt seinen Ursprung hat, ist es zum einen, regionalen Handel zu unterstützen und zum anderen, Arbeitgebern die Möglichkeit zu geben, Mitarbeitenden zusätzliche Leistungen bieten zu können – steuerfrei.

„Die Entwicklung des Gutscheinsystems ist sehr eindrucksvoll“, sagt Horst Herold, stellvertretender Leiter des Ressorts Bildung & Wirtschaft, der das Projekt bei der Stadt mitbetreut. Es läuft seit November 2021 und hat seitdem deutlich an Bedeutung gewonnen. Mehr als 28.000 Gutscheine wurden bereits von Unternehmen und Betrieben oder privat als Geschenkgutscheine gekauft. Davon wurden im gesamten Landkreis etwa 13.500 eingelöst, allein rund 11.700 in Crailsheim. „Damit haben hier der örtliche Handel, die Gastronomie und auch Dienstleister am meisten profitiert“, stellt Herold fest.
Entstanden ist die Idee ebenfalls in der Horaffenstadt – ersonnen von Andreas Manthey, Mitglied der Geschäftsführung im Modehaus TC Buckenmaier. Schon zu Zeiten der Werbegemeinschaft hatte er das Ziel, ein neues Geschenkgutscheinsystem in Crailsheim zu etablieren, das flexibel aufladbar ist und den klassischen Papiergutschein ablösen sollte: Der „Horaffen-Gutschein“ entstand. „Andreas Manthey ist die treibende Kraft hinter dem System“, sagt Kai Hinderberger, Leiter des Ressorts Digitales & Kommunikation, welches das Projekt „Heimatkaufen“ ebenfalls betreut. „Er ist sozusagen der Markenbotschafter“, lächelt Hinderberger. Hierfür wurde Manthey auch mit dem Sonderpreis 2021 des Crailsheimer Wirtschaftspreises ausgezeichnet.

Innenstädte vital halten
„Das hat er auch wirklich verdient“, sind sich Herold und Hinderberger einig. Mit der Crailsheimer Stadtverwaltung, dem Stadtmarketingverein Crailsheim sowie der WFG konnte die Idee aus Crailsheim weiterentwickelt und letztlich im Herbst 2021 auch landkreisweit umgesetzt werden. Neben der lokal gültigen Version „Horaffen-Gutschein“ bietet das System auch den landkreisweit gültigen Arbeitgebergutschein „#Heimatkaufen“, der von Unternehmen steuerfrei bis zu einem monatlichen Betrag von 50 Euro an die Mitarbeitenden ausgegeben werden kann. Insgesamt wurden seither 122 Akzeptanzstellen geworben, allein in Crailsheim sind es 56, bei denen beide Gutscheine eingelöst werden können.
„Und Manthey ist weiterhin viel unterwegs und wirbt unermüdlich für das System“, sagt Hinderberger. Das Ziel ist es, Innenstädte vital zu halten, den örtlichen und lokalen Handel zu unterstützen. „Und das mit einem großen, vielfältigen Angebot“, erklärt er. „Für die Unternehmen und Betriebe ist es eine gute Möglichkeit, ihren Mitarbeitenden ein kleines Dankeschön zukommen zu lassen“, ergänzt Horst Herold. „Es ist ein wichtiges Instrument, um Arbeitsplätze attraktiv zu gestalten und letztlich auch Kräfte zu sichern“, findet Kai Hinderberger und lädt damit weitere Unternehmen und Betriebe ein, sich am Gutscheinsystem zu beteiligen. „Das ist eine Win-Win-Aktion für alle.“

Weiterhin Teilnehmende gesucht
„Noch sind nicht alle Händler, Gastronomen oder Dienstleister auch Teilnehmende“, sagt der Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins Marcel Imbrogiano. Die „Heimatkaufen“-Gutscheine könnten prinzipiell überall akzeptiert werden, wo es EC-Karten-Terminals gibt. „Es ist ein einfaches System, schnell umsetzbar und zuletzt gut fürs Image.“ In Crailsheim und im gesamten Landkreis Schwäbisch Hall wird dadurch ein stückweit die Kaufkraft gesichert: Je mehr Geld hier bleibt und je weniger in den Online-Handel geht, desto besser für die Region. Jeder Euro, der innerhalb der Gemeinschaft ausgegeben wird, kommt der Heimat zugute – was den Namen „Heimatkaufen“ sehr gut erklärt.  

(Erstellt am 23. März 2023)