Vermarktungskonzept

Hangar ist „ready for take off“

Hangar mit neuer Beklebung
Die Rückseite des Gebäudes soll im Verlauf des Sommers großflächig mit dem neuen Logo beklebt werden.

Die Crailsheimer Stadthalle wird künftig unter dem Titel „Hangar Event Airport Crailsheim“ vermarktet. Das entsprechende Konzept stellte Marketingfachmann Jörg Sikorski dem Gemeinderat vor und erhielt dafür viel Zuspruch.

14 Jahre dauerte es, bis der Flughafen Berlin Brandenburg fertiggestellt wurde. Die Diskussionen über eine Stadthalle in Crailsheim zogen sich zwar über 100 Jahre, doch für die tatsächliche Fertigstellung brauchte es dann nur einige Monate. Was die Horaffenstadt und der Hauptstadtflughafen außer der Zeitdauer noch gemeinsam haben? Auf beiden wird abgehoben.

Regionales Drehkreuz für Veranstaltungen aller Art
Denn auch wenn Crailsheim nicht von Lufthansa und Co angesteuert wird, soll es ein neues Drehkreuz für Veranstaltungen mit Strahlkraft von der Messe bis zum Konzert für die Region werden. Nachdem die Stadt nach einem entsprechenden Gemeinderatsbeschluss die Betreiberkonzession an die Media Resource Group erteilt hatte, haben beide gemeinsam nun die passende Agentur für ein Vermarktungskonzept ausgesucht. Die Entscheidung fiel dabei auf die Crailsheimer Agentur „Sikorski & Friends“. Geschäftsführer Jörg Sikorski stellte das Vermarktungskonzept nun im Gemeinderat vor: „Der Name ‚Hangar‘ ist mit der Region schon seit Jahrzehnten fest verbunden und soll es auch bleiben. Vielmehr wollen wir es schaffen, ihn in der Kommunikation deutschlandweit zu vermarkten.“ Die klassische Stadthalle wird deshalb umgetauft und der Hangar erhält künftig den Zusatz „Event Airport Crailsheim“.

Zeichnung vom Hangar mit Landebahn
Möglicherweise könnte auch eine beleuchtete Start- und Landebahn den Parkplatz zieren. Eher scherzhaft gedacht, stieß diese Idee beim Gemeinderat durchaus auf Anklang.

Geschichte lebhaft erzählen
In der neuen Raumgestaltung werden passenderweise immer wieder Flughafen-Elemente eingesetzt. „Heutzutage findet sich ein Hangar an großen Flughäfen, wo Flugzeuge gewartet werden, mit der sie die ganze Welt erreichen. Und das wollen wir auch im Kontext in Crailsheim schaffen“, erklärt Sikorski. Natürlich sei ihm bewusst, dass die Horaffenstadt über keinen Flughafen verfüge. Doch anders als andere Veranstaltungsstätten, habe diese hier eine Geschichte, die es in moderner Weise nun zu erzählen gilt.

Neue Beklebung dieses Jahr
Das beginnt bereits beim Logo, das in den städtischen Farben Gelb und Magenta erscheint. Der farbliche Rahmen wird getrennt durch eine gedachte Linie, die im gleichen Winkel aufsteigt, wie Flugzeuge starten. Bereits bis Herbst soll das Gebäude von außen neu beklebt werden. In einem weiteren Schritt folgt ein neuer Anstrich im Inneren, auch hier sollen erste Veränderungen noch in diesem Jahr sichtbar werden. Die Beschilderung im Gebäude soll sich an Flughafen-Hinweisen orientieren, Eintrittskarten könnten möglicherweise im Stil von Boardingpässen gestaltet werden und sogar über eine beleuchtete Start- und Landebahn habe man nachgedacht. Letzteres eigentlich eher scherzhaft gemeint, erzeugte bei den Stadträtinnen und Stadträten höchste Aufmerksamkeit. „Hat die Verwaltung einmal berechnet, was uns das kosten würde? Wir müssen ja wissen, wie hoch die Mittel sind, die wir in den Haushalt stellen müssen“, fragten gleich Vertreter mehrerer Fraktionen nach. Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer entgegnete: „Wir haben die notwendigen Maßnahmen beziffert und priorisiert. Unser Ziel ist es, mit wenig Mitteln viel zu erreichen.“

Neues Logo
Das Logo ist in den Farben Gelb und Magenta, angelehnt an das Corporate Design der Stadtverwaltung, gehalten. Eine gedachte Linie im Winkel von 25 Grad, indem auch Flugzeuge starten, trennt die Gestaltungselemente.

Anerkennung im Gemeinderat
Generell zeigte sich der Gemeinderat von der Präsentation, die dank eines aufziehenden Unwetters auch klangtechnisch perfekt untermalt wurde, angetan. „Ich finde es gut, dass wir hier mitgenommen werden und dass Fachleute das Konzept entwickeln und nicht wir 43 Räte“, bedankte sich SPD-Fraktionsvorsitzender Gernot Mitsch für die vorgestellte Arbeit. „Wenn man Profis beauftragt, kommt auch etwas Gutes raus“, fand auch Jörg Wüstner von der AWV lobende Worte. Ähnlich sah es Grünen-Sprecher Sebastian Karg: „Es gibt Elemente, die cool sind. Andere müssen erst noch ihre Wirkung entfallen. Aber das Konzept ist schlüssig.“ Und Wolfgang Lehnert von der CDU befand: „Sie haben aus dem Wort Hangar viel mehr gemacht, als nur die Historie betrachtet. Sie haben sie zum Positiven gedreht.“

Jörg Sikorski spricht im Gemeinderat
Geschäftsführer Jörg Sikorski präsentierte auf kurzweilige Art und Weise das Vermarktungskonzept im Gemeinderat.

Sebastian Klunker (AWV) lobte die Beteiligten, dass das neue Vermarktungskonzept eine gute Ausrichtung habe, um vor allem Unternehmen der Branche zu erreichen: „Dadurch können wir Einnahmen generieren und einen Anker in der Region aufbauen.“ Und Alexander Kraft (Grüne) sprach sich dafür aus, dieses Konzept konsequent durchzuziehen, womit er bei Oberbürgermeister Grimmer auf offene Ohren stieß: „Mich freuen Ihre Wortmeldungen. Das ist die Aufbruchsstimmung, die es braucht und die ich schon lange hoffte, in diesem Gremium zu finden.“ Auch beim Hangar könnte es also schon bald lauten: „Boarding completed. We are ready for take off.“

(Erstellt am 31. Mai 2022)