Projekt Heckenbühl

Stadt erstmals Bauherr für geförderten Wohnungsbau

So wird das fertige Wohngebäude Ende des Jahres aussehen.

Die Stadt Crailsheim setzt ihre Bemühungen fort, dem steigenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum gerecht zu werden. Mit dem Bauprojekt im Baugebiet Heckenbühl in Roßfeld schafft die Stadtverwaltung 16 geförderte Wohnungen und zwei frei finanzierte Wohnungen im Staffelgeschoss. Damit sollen dringend benötigte Unterkünfte für einkommensschwache Bürgerinnen und Bürger bereitgestellt werden. Das Vorhaben, bei dem die Stadt erstmals Bauherr in gefördertem Wohnungsbau ist, befindet sich im Zeitplan: Die Fertigstellung ist für Ende des Jahres geplant.

„Es ist eine der wichtigsten Baustellen, die die Stadt derzeit hat“, sagte Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler beim ersten offiziellen Vor-Ort-Termin in dem derzeitigen Rohbau. „Der erste geförderte Wohnungsbau entsteht hier auf einem Grundstück der Stadt, wo der Bebauungsplan schon rechtssicher war“, erklärte Steuler den Standort des Neubaus. Dieser entsteht in geschlossener Holzbauweise, jede der Zwei- bis Dreizimmerwohnungen hat sichtbare Holzdecken. „Dazu ist diese Bauweise ökologisch und schafft ein angenehmes Raumklima“, betonte Bürgermeister Steuler. Der Weg zu diesem wichtigen Schritt begann am 6. März 2020, als der Gemeinderat die Verwaltung beauftragte, eine Sitzungsvorlage zu erstellen, um einen Grundsatzbeschluss zur zukünftigen Rolle der Stadt Crailsheim im geförderten Wohnungsbau zu ermöglichen. Basierend darauf sollten konkrete Maßnahmen zur Umsetzung vorgeschlagen werden.
Ende Mai desselben Jahres beschloss der Gemeinderat, die vorhandenen Haushaltsmittel zu nutzen, um selbst geförderten Wohnraum zu schaffen, anstatt weitere Förderprogramme für private Investoren einzuführen. Das Architekturbüro „hauser partner architekten innenarchitektin mbB“ aus Altensteig erhielt den Zuschlag für die Architektenleistungen nach einem öffentlichen Auftragsverfahren nach der Vergabeverordnung (VgV). Die Initiative der Stadt Crailsheim erhielt im Juli 2022 eine positive Rückmeldung, als Fördermittel in Höhe von 1.107.681 Euro bewilligt wurden. Dieser finanzielle Schub ermöglichte den Beginn der Rohbauarbeiten wenige Wochen später am 17. Oktober, die von der Firma Stauch GmbH aus Kupferzell durchgeführt werden.

Waren bei der ersten offiziellen Vor-Ort-Begehung dabei (von links): Jonas Betz (Conwick GmbH), Siegfried Hundt (Leiter Sachgebiet Bauverwaltung), Christine Wünch (Büro Hauser), Carmen Wildt (Sachgebiet Bauverwaltung), Till Macher (SPD-Fraktion), Götz Förg (stellvertretender Leiter Ressort Bauen & Verkehr), Hartmut Werny (Ortsvorsteher Roßfeld), Wolfgang Lehnert (Vorsitzender CDU-Fraktion), Charlotte Rehbach (GRÜNEN-Fraktion), Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler sowie Agnieszka Rabeda und Wolfgang Unger vom Büro Unger aus Frankenhardt.

Mieten unter ortsüblichen Preisen
„Wir bauen hier ein Haus mit vier Stockwerken plus Staffelgeschoss, mit Aufzug und einer barrierefreien Wohnung im Erdgeschoss“, erklärte Architektin Christine Wünch vom Büro Hauser die Bauweise. In den ersten vier Etagen befinden sich die geförderten Wohnungen jeweils mit Terrasse, Balkon oder Loggia und einer jeweiligen Gesamtfläche von etwa 40 bis 50 Quadratmetern. „Die Mieten hierfür liegen unter den ortsüblichen Preisen“, so Bürgermeister Steuler. Die beiden oberen Wohnungen im Penthouse-Bereich sind frei finanzierbar und haben eine Gesamtfläche inklusive Dachterrasse von fast 100 Quadratmetern. „Die insgesamt 18 Wohnungen werden mit Fernwärme über den Fußboden beheizt“, erklärte Wünch.
Derzeit liegen bereits acht Vormerkungen für die geförderten Wohnungen vor, obwohl diese noch nicht ausgeschrieben wurden. Zusätzlich gibt es eine Vormerkung für die frei finanzierten Wohnungen. Seit Mitte August 2022 wird eine entsprechende Liste geführt, um den Bedarf und das Interesse der Bevölkerung besser zu erfassen. Interessenten können sich weiterhin bei der Stadt melden. Die berechneten Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 4.849.900 Euro. Bisher liegen die Kosten leicht unter diesem Budget, obwohl die Preise im Baubereich weiterhin hoch sind.

Mehr geförderter Wohnungsbau geplant
Die Stadt Crailsheim hat die Bedeutung bezahlbaren Wohnraums erkannt und ist bestrebt, die Herausforderungen anzugehen. „Das Bauprojekt im Baugebiet Heckenbühl in Roßfeld ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung und zeigt das Engagement der Stadtverwaltung für ihre Bürgerinnen und Bürger“, sagte Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler. „Und es wird nicht das letzte Projekt dieser Art sein. Wir haben eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Das wird aber erst im Doppelhaushalt für 2025/2026 interessant.“ Das aktuelle Projekt für geförderten Wohnungsbau im Baugebiet Heckenbühl in Roßfeld soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein. Die ersten Einzüge sind für Anfang des kommenden Jahres geplant.

(Erstellt am 01. Juni 2023)