Zufahrtsschutz
Notwendige Sperrelemente in der Innenstadt

Wer in diesen Tagen über den Schweinemarktplatz und durch die Lange Straße in Crailsheim geht, dem fällt schnell eine Veränderung ins Auge: Neue, massive Elemente, sogenannte Oktablöcke, markieren die Zufahrten – sichtbar und zunächst ungewohnt. Was für manche wie eine gestalterische Irritation wirkt, ist eine Maßnahme, die notwendig wurde.
„Niemand wünscht sich eine Innenstadt voller Sperrelemente“, sagt Sozial- und Baubürgermeister Jörg Steuler. „Leider ist es notwendig geworden, Veranstaltungen, die unsere Städte bereichern, besser zu schützen. Unser Ziel ist und bleibt ein offener, lebendiger und vielfältiger öffentlicher Raum.“
Dem schließt sich Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer an: „Ich kann gut verstehen, dass viele sich über die neuen Sperrelemente wundern oder sie sogar als störend empfunden werden. Auch in Crailsheim wünscht man sich natürlich offene Plätze ohne sichtbare Barrieren. Aber wir tragen Verantwortung für die Sicherheit der Menschen in unserer Stadt. Niemand rechnet mit einem Vorfall – doch genau das haben andere Städte leider auch gedacht. Deshalb handeln wir vorsorglich, um unsere Bürgerinnen und Bürger sowie unsere Gäste bestmöglich zu schützen.“
Robust und flexibel einsetzbar
Die massiven Stahlzylinder – robust und schnell positionierbar – gelten derzeit als eine der effektivsten Lösungen auf dem Markt, wenn es darum geht, Menschen zu schützen. Trifft ein Fahrzeug auf einen sogenannten Oktablock, wird dieser umgeworfen und bockt das Fahrzeug auf. Somit kommt es nach wenigen Metern zum Stehen. Die Oktablöcke werden daher bereits in vielen Städten eingesetzt.
Ihre Vorteile liegen auf der Hand: Sie sind schnell verfügbar, in Crailsheim derzeit gemietet, benötigen keine maßgeblichen baulichen Veränderungen an Straßen oder Wegen und lassen sich mit wenig Aufwand installieren. Daher können sie auch für Veranstaltungen an anderen Orten genutzt werden.
„Die aktuelle Mietlösung bietet uns die Möglichkeit, das System während der Markttage zu prüfen. Wir beabsichtigen aber, die Elemente zu kaufen“, erklärt Steuler.
Temporäre Sperren, langfristige Ideen
Insgesamt wurden 29 dieser Oktablöcke installiert. Ergänzt werden sie durch drei sogenannte Roadblocker mit einem Gewicht von je 620 Kilogramm. Zwei davon werden noch geliefert. Gemeinsam mit den Oktablöcken bilden sie mobile Sperr-Ensembles, die am Anfang und Ende der Lange Straße aufgestellt werden, dazu in der Nähe des Schuhhauses Freitag und am Café Kett.
Die Aufenthaltsqualität und Nutzbarkeit für Bürgerinnen und Bürger bleiben dabei vollständig erhalten. Dazu ist jederzeit eine Rettungszufahrt gewährleistet, ebenso die Zufahrt für die Händlerinnen und Händler des Wochenmarktes. Vor den traditionellen Volksfest-Zügen werden die mobilen Sperren an der Lange Straße rechtzeitig entfernt, sodass die Umzüge wie gewohnt stattfinden können. Während des Volksfestes werden die Elemente dann andernorts eingesetzt.
„Uns war besonders wichtig, sofort eine Lösung zu finden, die den Alltag auf dem Platz nicht behindert“, so Jörg Steuler. „Langfristig können wir im Rahmen der Freiraumplanung überlegen, auch versenkbare Poller zu installieren.“