Verabschiedungen

Wenn langjährige Wegbegleiter gehen

Ein Mann steht an einem Rednerpult, davor einige Zuschauer
Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer begrüßte die Anwesenden und danke allen ehemaligen Mitarbeitenden im Namen der Stadtverwaltung.

Abschiede gehören zum Arbeitsleben dazu – und doch sind sie jedes Mal etwas Besonderes. Mit einer feierlichen Veranstaltung im Ratssaal hat die Stadtverwaltung einige Mitarbeitende persönlich in den Ruhestand verabschiedet und ihnen für viele Jahre engagierter Arbeit gedankt. Persönliche Worte, Rückblicke auf beeindruckende Berufswege und herzliche Wünsche für die Zukunft prägten den Vormittag. In individuellen Reden würdigten Ressortleitungen die beruflichen und persönlichen Leistungen der Kolleginnen und Kollegen, die über Jahrzehnte hinweg das Gesicht und das Miteinander der Stadtverwaltung und der Stadt geprägt haben.

„Heute ist ein besonderer Tag, an dem wir uns von geschätzten Kolleginnen und Kollegen verabschieden“, eröffnete Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer die feierliche Verabschiedung im Ratssaal. Er würdigte den großen Einsatz und das Fachwissen der Mitarbeitenden, die „maßgeblich zur Entwicklung unserer Stadt beigetragen haben“. Dabei betonte er, dass es neben der rein fachlichen auch eine wichtige menschliche Komponente gebe: „Gerne sagt man: Jeder ist ersetzbar. Auf der menschlichen Ebene aber gibt es keinen eins-zu-eins-Ersatz.“

Oberbürgermeister Grimmer hob hervor, wie sehr die tägliche Arbeit der Mitarbeitenden das Leben vieler Menschen in Crailsheim bereichert habe – ob in der Verwaltung, im sozialen Bereich oder im technischen Dienst. „Ihre Einsatzbereitschaft und Ihre Kompetenz haben in unserer Stadtverwaltung Spuren hinterlassen“, so Grimmer weiter. Er betonte die Dankbarkeit und die Wertschätzung aller Kolleginnen sowie Kollegen und blickte in die Zukunft. Dr. Grimmer erinnerte daran, dass ein Abschied auch neue Perspektiven eröffne: „Ich bin mir sicher, dass Sie auch diese neue Lebensphase mit viel Energie und Begeisterung angehen werden.“

Mit den Worten „Denken Sie daran, dass die Türen unserer Stadtverwaltung stets für Sie offenstehen“ schloss der Oberbürgermeister seine Begrüßung und wünschte allen „viel Gesundheit, Glück und Erfolg in all Ihren Vorhaben“. Es folgten persönliche Laudationes der jeweiligen Vorgesetzten, die die individuellen Leistungen der Mitarbeitenden würdigten. Den Anfang machte der Ressortleiter Finanzen, Rainer Zimmermann.
 
Organisationstalent mit Verantwortung
„Liebe Frau Otterbach-Wucher, liebe Otti, so werden Sie liebevoll im Kollegenkreis genannt, und nachdem ich heute für das gesamte Team spreche, nehme ich mir heraus, Sie heute ausnahmsweise auch so zu nennen.“ Mit diesen Worten leitete Rainer Zimmermann seine Rede zur Verabschiedung von Martina Otterbach-Wucher ein. Über viele Jahrzehnte habe sie die Stadtverwaltung Crailsheim und insbesondere das Finanzressort geprägt.

Zimmermann blickte auf eine beeindruckende Laufbahn zurück: Mit Ausnahme der Ausbildung beim Landratsamt und zweier Elternzeiten habe Otterbach-Wucher nahezu ihr gesamtes Berufsleben bei der Stadt verbracht. Besonders hob er ihre Zeit im Mahn- und Beitragswesen hervor – eine Aufgabe, die „nicht nur Zahlen und Fristen bedeutet, sondern auch Fingerspitzengefühl, Standhaftigkeit und Geduld, während der Puls kontinuierlich steigt“. 2017 wurde sie stellvertretende Kassenverwalterin, 2019 übernahm sie die Leitung der Stadtkasse. „Auch wenn ‚Kassenverwalterin‘ auf dem Papier sehr sachlich klingt, wissen wir alle, wie viel Organisationstalent, wie viel Verantwortung – und manchmal auch Improvisation – dahintersteckt“, sagte Zimmermann. Neben ihrer fachlichen Kompetenz würdigte er ihre „ruhige, sachliche Art“ und ihre „Hilfsbereitschaft“. Ihre Tür habe immer offen gestanden, für Fragen, Anliegen oder „einfach nur auf einen kurzen Schwatz“.

Mit Blick auf die noch nicht abgeschlossene Nachbesetzung ihrer Stelle meinte Zimmermann augenzwinkernd: „Ich hoffe, nicht, weil wir Sie loswerden wollen, ganz im Gegenteil, dass die Nachbesetzung Ihrer Stelle – nachdem der letzte Versuch nicht ganz erfolgreich war – dieses Mal wirklich klappt.“ Besonders dankte er Otterbach-Wucher für ihre Bereitschaft, übergangsweise weiterhin zu unterstützen: „Wir wissen es sehr zu schätzen, dass Sie uns nicht im Regen stehen lassen.“ Das zeige auch ganz klar die Verbundenheit zur Stadt und Kolleginnen und Kollegen. Zum Abschluss ermutigte er sie: „Schauen Sie gern mal auf einen Besuch vorbei, unsere Tür wird immer für Sie offenstehen.“

Zwei gute Seelen
Die Leiterin des Ressorts Soziales & Kultur, Susanne Kröper-Vogt, verabschiedete bei der Feier im Ratssaal zwei gute Seelen der Musikschule: Lilli Krieger und Ulrich Scherz.

„Heute ist ein Tag, an dem wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge zusammenkommen“, eröffnete Kröper-Vogt ihre Laudatio für Lilli Krieger, die 32 Jahre lang als Klavierpädagogin an der Musikschule tätig war. Kröper-Vogt zeichnete den beruflichen Weg Kriegers nach: Nach ihrem Abschluss als Diplom-Klavierlehrerin und Konzertmeisterin 1980 sowie einem weiteren Studium der russischen Sprache und Literatur begann sie 1992 ihren Dienst in Crailsheim. „Sie waren während Ihrer gesamten Zeit an unserer Musikschule eine äußerst geschätzte Klavierpädagogin – mit einem feinen Gespür für Ihre Schülerinnen und Schüler, großer Geduld und der Fähigkeit, Menschen für die Musik zu begeistern“, würdigte Kröper-Vogt. Auch außerhalb des Unterrichts sei Krieger eine feste Größe gewesen: „Als verlässliche musikalische Begleiterin waren Sie bei Konzerten, Musicals und Wettbewerben immer zur Stelle – mit Hingabe, Professionalität und einem fundierten Wissen dafür, was das musikalische Miteinander braucht.“

Besonders hob Kröper-Vogt Kriegers Persönlichkeit hervor: „Ihre freundliche, temperamentvolle Art, Ihr Humor, Ihr wacher Blick und Ihre gelebte Kollegialität – all das wird uns fehlen.“ Auch Kriegers Engagement im „Liederkranz Westgartshausen“, den sie seit vielen Jahren leite, wurde anerkennend erwähnt: „Sie werden sicher weiterhin mit derselben Leidenschaft wirken.“ Abschließend dankte Kröper-Vogt herzlich für „Ihre Zeit an unserer Musikschule“: „Sie gehen – aber Sie hinterlassen Spuren: in vielen musikalischen Erinnerungen, in Herzen und Ohren, in gemeinsamen Erlebnissen und in einem Kollegium, das Sie sehr vermissen wird.“

„Ein Fels in der Brandung“
Auch der zweite Abschied war von großer Wertschätzung geprägt. „Lieber Herr Scherz, erst vor kurzem haben wir in einer Feierstunde Ihr 40-jähriges Dienstjubiläum gefeiert“, erinnerte Kröper-Vogt. 1978 hatte Ulrich Scherz als nebenberuflicher Lehrer an der Musikschule begonnen, seit 1984 war er hauptberuflich tätig.

Kröper-Vogt blickte auf die Anfänge zurück – vom „windschiefen Gebäude am Spitalpark“ bis zum Umzug ins ehemalige Casino im Fliegerhorst, bei dem Scherz nur einen Wunsch hatte: „Ein ruhiger Raum, eine Oase inmitten des Tumults.“ Im Kollegium galt er als „Fels in der Brandung – verlässlich, ruhig, bodenständig – immer Gelassenheit ausstrahlend“. Und Kröper-Vogt hob besonders hervor: „Mit Ihrer Kreativität haben Sie Ihre Kollegen überrascht und beeindruckt.“ Dazu zähle unter anderem der von ihm ins Leben gerufene „musikalische Adventskalender“ sowie die Entwicklung einer eigenen Gitarrenschule. Seine Schülerinnen und Schüler schätzten ihn nicht nur als Lehrer, sondern auch als Mentor: „Sie haben ihnen ein bleibendes musikalisches Fundament mit auf den Weg gegeben“, so Kröper-Vogt. Auch außerhalb der Musik beeindruckte Scherz mit seiner Disziplin: „Jeden Tag haben Sie Ihre Runde gedreht – und wenn ich sage Runde, meine ich 10 Kilometer“, scherzte Kröper-Vogt mit einem Lächeln. „Mit Ihnen, lieber Herr Scherz, haben wir eine Institution verloren – einen Musiklehrer aus Leidenschaft, einen Kollegen, der die Musikschule über viele Jahre geprägt und der die Stadt musikalisch bereichert hat“, betonte Kröper-Vogt zum Abschluss.

Beiden ehemaligen Mitarbeitenden wünschte sie abschließend „viel Gesundheit, Freude und einen erfüllten neuen Lebensabschnitt“.

Hier trat Raimund Horbas, Ressortleiter Sicherheit & Bürgerservice, ans Rednerpult, um zwei Mitarbeitende aus seinem Ressort zu verabschieden.

480 Monate im Dienst
Günter Irsigler blicke auf ein erfülltes Berufsleben zurück: „Mehr als 480 Monate im öffentlichen Dienst“ habe dieser geleistet – ein Zeitraum, der seine Beständigkeit und sein Engagement eindrucksvoll unterstreiche, erläuterte Raimund Horbas begeistert. Begonnen hatte Irsiglers Laufbahn 1976 mit einer Ausbildung bei der Deutschen Post. Nach einer ersten Tätigkeit als Postschaffner und einer zweiten Ausbildung zum Berufskraftfahrer wechselte er 1985 zur Bundeswehr am Standort Crailsheim als Nachschubhelfer. 1992 folgte schließlich der Wechsel zur Stadtverwaltung Crailsheim.

Als Gemeindevollzugsbediensteter war Irsigler seitdem für vielfältige Aufgaben zuständig: von der Überwachung des ruhenden und fließenden Verkehrs über die Organisation von Märkten bis hin zur Kontrolle von Baustellen und Sondernutzungserlaubnissen. „Sie standen stets im Fokus der Öffentlichkeit – und meisterten diese Herausforderung mit Souveränität und Fingerspitzengefühl“, lobte Horbas. 2012 übernahm Irsigler zusätzlich die Aufgaben der Waffen- und Sprengstoffbehörde sowie weitere Bereiche der Ortspolizei. „In Deutschland gilt ein besonders strenges Waffen- und Sprengstoffrecht“, betonte Horbas. Dass diese sensiblen Aufgaben in Irsiglers Händen stets gut aufgehoben waren, spreche für dessen Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit.

Horbas würdigte außerdem Irsiglers Flexibilität, Einsatzfreude und Hilfsbereitschaft. „Ihr stets freundliches Wesen hat Ihnen im Kollegenkreis große Wertschätzung eingebracht“, sagte er abschließend und wünschte „Gesundheit, Zufriedenheit und viele erfüllte Momente“ für den neuen Lebensabschnitt.

Einige Menschen stehen vor einem Tor auf einer Treppe und lächeln in die Kamera.
Zusammen auf der großen Treppe, Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer (links), Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler (hinten, dritter von rechts) und die Ressortleitungen mit den offiziell verabschiedeten Mitarbeitenden.

„Ein echtes Herzstück des Teams“
Auch Heidi Kollecker wurde von Raimund Horbas feierlich in den Ruhestand verabschiedet. „Über 46 Jahre waren Sie für die Stadtverwaltung Crailsheim tätig“, sagte Horbas – eine beeindruckende Zahl, die Ausdruck von Beständigkeit und Treue sei. Kolleckers beruflicher Weg begann 1978 direkt nach der Mittleren Reife an der Wirtschaftsschule Crailsheim. Ihre erste Station war die Wohngeldstelle, es folgten Aufgaben in der Pass- und Meldestelle. Horbas erinnerte an die damalige Arbeitswelt: „1978 – das war eine Zeit, in der Schreibmaschinen, Karteikästen und Rechenmaschinen zum Arbeitsalltag gehörten. Digitalisierung? Ein Fremdwort.“ Trotz aller technischen und organisatorischen Veränderungen sei Kollecker der Stadtverwaltung stets treu geblieben – insbesondere dem Bürgerbüro, wo sie bis zuletzt tätig war. „Damit wurden Sie nicht nur zur ‚guten Seele‘ des Bürgerbüros, sondern auch für viele Bürgerinnen und Bürger zum Gesicht der Stadtverwaltung“, so Horbas.

Der tägliche Kontakt mit den Menschen, die Geduld im Umgang mit verschiedensten Anliegen und die Fähigkeit, stets freundlich und hilfsbereit zu bleiben – all das habe Kollecker über Jahrzehnte ausgezeichnet. „Der Alltag im Bürgerbüro ist oft fordernd – nicht immer einfach“, sagte Horbas. „Und doch haben Sie mit Geduld, Erfahrung und einem herzlichen Wesen jede Herausforderung angenommen.“ Auch innerhalb des Kollegiums habe sie sich durch ihre Hilfsbereitschaft und Flexibilität einen festen Platz erarbeitet. „Sie waren immer bereit, einzuspringen, wenn Not am Mann war – flexibel, unaufgeregt und verlässlich“, würdigte Horbas. Neben ihrer beruflichen Rolle sei Kollecker auch als Ehefrau, Mutter und Großmutter engagiert – ihre legendären Kuchen hätten außerdem viele Büro-Tage versüßt.

Für den neuen Lebensabschnitt wünschte Horbas „Gesundheit, Zufriedenheit und viele glückliche Momente im Kreise Ihrer Familie“ und fügte hinzu: „Genießen Sie den wohlverdienten Ruhestand – Sie haben ihn sich redlich verdient.“

Zu oft selbstverständlich
Auch das Ressort Immobilienmanagement musste sich von Mitarbeitenden trennen, Leiter Götz Förg verabschiedete Waltraud Horlacher, Olga Kleister und Klaus Rupps.

Förg würdigte die besonderen Leistungen der drei, die „Aufgaben übernommen haben, denen selten große Beachtung geschenkt wird und die gern als selbstverständlich hingenommen werden.“ Gerade die Arbeiten als Reinigungskraft oder Hausmeister seien im Alltag oft unsichtbar, obwohl sie für das Funktionieren der städtischen Einrichtungen unverzichtbar seien. „Es ist eben nicht selbstverständlich, dass wir jeden Morgen in ein sauberes und warmes Büro kommen – oder wie in Ihren Fällen: in Klassenzimmer, Umkleiden und Sporthallen“, betonte Förg.

Waltraud Horlacher war fast 30 Jahre als Reinigungskraft an der Astrid-Lindgren-Schule tätig. Über viele Schülergenerationen hinweg sorgte sie für Sauberkeit und Ordnung. Förg lobte ihre „verantwortungsbewusste und umsichtige“ Arbeitsweise und hob hervor, dass sie von allen sehr geschätzt und gemocht worden sei. „Sie haben mitgedacht und oft sogar vorausgedacht“, so Förg. Seit Jahresbeginn ist sie im Ruhestand.

Olga Kleister war als Reinigungskraft in der Großsporthalle tätig – einem Ort, den Förg als „eines unserer Aushängeschilder“ bezeichnete. Sie habe ihre Arbeit „stets gründlich und zur Zufriedenheit aller“ erledigt – und dabei immer mit guter Laune. „Auch wenn es mal etwas außer der Reihe gab, konnte man stets auf Sie zählen“, sagte Förg. Seit Februar genießt auch sie ihren Ruhestand.

Klaus Rupps begann 2004 bei der Stadt, zunächst im Baubetriebshof. Ab 2006 übernahm er als Verbundhausmeister Verantwortung für die Reußenbergschule sowie die Hallen in Tiefenbach und Triensbach. Ein Jahr später wechselte er als Stammhausmeister an die Käthe-Kollwitz-Schule, wo er bis zu seinem gesundheitlich bedingten Ausscheiden tätig war. „Sie waren stets ein geschätzter Kollege“, betonte Förg. Viele würden sich gern an die Zusammenarbeit mit ihm erinnern.

Götz Förg machte deutlich, wie wichtig die Arbeit aller drei für das Erscheinungsbild der Stadt war: „Die städtischen Gebäude und deren Zustand sind das, was wirklich jeder Bewohner und auch jeder Gast der Stadt Crailsheim sieht und wahrnimmt.“ Abschließend sprach er allen Dreien den „herzlichsten Dank“ aus und wünschte „für die Zukunft nur das Allerbeste, vor allem Gesundheit“.

Hannes Baur, Leiter des Ressorts Mobilität & Umwelt, verabschiedete bei der Feier drei Kollegen vom städtischen Baubetriebshof: Manfred Drechsler, Klaus Bader und Roland Stimpfig. Alle drei haben über viele Jahre hinweg mit ihrer Arbeit sichtbar und oft auch unsichtbar zum Funktionieren und Erscheinungsbild der Stadt beigetragen.

„Jede Schraube und jedes Fundament gekannt“
Mit Manfred Drechsler verabschiedete Hannes Bauer im Namen der Stadt Crailsheim einen echten Allrounder in den Ruhestand. Der gelernte Zimmermann war seit Januar 2007 für die Stadt tätig und übernahm ab 2012 die verantwortungsvolle Aufgabe der Spielplatzkontrolle. „Sie kennen von unseren rund 100 Spielplätzen jede Schraube, jedes Brett und jedes Fundament beim Namen“, betonte Baur in seiner Abschiedsrede. Auch die Erzieherinnen und Erzieher in den städtischen Kindergärten wussten: Wenn etwas an den Spielgeräten nicht in Ordnung war, konnte man sich auf Manfred Drechsler verlassen.

Doch nicht nur auf den Spielplätzen war Drechsler unterwegs. Als Zimmermann mit Erfahrung in luftigen Höhen war er regelmäßig mit der Hebebühne im Einsatz – sei es beim Abdecken der städtischen Brunnen im Herbst oder bei anderen Reparatur- und Wartungsarbeiten. Auch für den Degenbachsee übernahm er Aufgaben, etwa das jährliche Abbauen der Nichtschwimmerkette. Und nicht zuletzt war Drechsler auch beim Crailsheimer Volksfest eine feste Größe: Als Verantwortlicher für die Delegation der Festwägen beim Umzug sorgte er dafür, dass alles reibungslos verlief. „Ihr Einsatz war immer geprägt von großem Engagement, Zuverlässigkeit und viel handwerklichem Können“, hob Baur hervor. Seit dem 1. Januar 2025 genießt Manfred Drechsler nun seinen wohlverdienten Ruhestand.

Baur wünschte ihm dafür „alles Gute, Gesundheit und viel Freude bei den neuen Herausforderungen, die jetzt auf Sie warten.“

Mann der Verkehrszeichen
Auch Klaus Bader wurde in den Ruhestand verabschiedet – nach einer Karriere, in der er maßgeblich für die Verkehrszeichen in Crailsheim verantwortlich war. Der gelernte Elektriker begann 2014 zunächst als Saisonarbeiter im Baubetriebshof, bevor er ab Ende 2018 eine Festanstellung übernahm. Seine Aufgabe: Streckenkontrolle und Beschilderung. Im Juli 2023 wurde er schließlich Vorarbeiter des Trupps Verkehrszeichen.

„Sie waren während dieser Zeit ein ruhender Pol“, betonte Hannes Baur. Trotz eines engen Zeitplans und einer Vielzahl an Aufträgen ließ sich Klaus Bader nie aus der Ruhe bringen. Statt Hektik dominierte bei ihm die überlegte Planung: „Mit Ihrem City-Roller sind Sie voller Stolz zur Arbeit gefahren und hatten dabei die Zeit, sich genau zu überlegen, wie und welche Aufgaben zuerst erledigt werden mussten“, sagte Baur. Bader kannte Crailsheim und alle seine Stadtteile bis ins kleinste Detail: „Sie wussten genau, an welcher Stelle welches Verkehrszeichen steht“, lobte Baur die Ortskenntnis und Verlässlichkeit des langjährigen Mitarbeiters.

Einen Schwank oder besondere Anekdoten aus seiner Dienstzeit gibt es laut Baur nicht. „Sie waren immer jemand, der lieber im Hintergrund die Fäden gezogen hat.“ Bereits am 1. Oktober 2024 trat Klaus Bader in den Ruhestand ein.
Hannes Baur verabschiedete ihn mit herzlichen Worten: „Vielen Dank für Ihren Einsatz – und alles Gute und vor allem Gesundheit für Ihren neuen Lebensabschnitt.“

„Die Mutter der Kompanie“
Emotional-kulinarisch wurde es bei der Verabschiedung vom gelernten Kfz-Mechaniker Roland Stimpfig, der seit 1988 für die Stadt tätig war, zunächst im Tiefbau und ab 2002 als stellvertretender Leiter des Baubetriebshofs. Baur beschrieb ihn schmunzelnd als „Hauptfeldwebel“, der bei der Bundeswehr bekanntlich die „Mutter der Kompanie“ sei. Stimpfig hatte stets ein offenes Ohr für alle Kolleginnen und Kollegen und kümmerte sich bei Feiern zuverlässig um die Verpflegung. Ob Sommerfeste, Weihnachtsfeiern oder Neujahrsempfänge – Stimpfig sorgte dafür, „dass es an Essen und Trinken nie gefehlt hat“, wie Baur schmunzelnd berichtete.

Wenn am Ende noch ein Rest übrig blieb, griff Stimpfig kurzerhand zum Taschenmesser und teilte die Portionen gerecht für die letzten Anwesenden auf. Selbst bei Getränken wurde überlegt, „ob man sie eventuell einfrieren könnte“ – typisch Roland. Auch als „Reiseleiter“ für Betriebsausflüge war Stimpfig bekannt. Die Ziele: meist „Bildungsreisen“, etwa in eine Dorfsennerei oder auch mal eine Brauerei. Bei Beschaffungen für den Betriebshof zeigte er sich stets als Sparfuchs – mit einer Ausnahme: „Bei der Rattenbekämpfung war ihm keine Mühe zu groß“, erinnerte sich Baur. Stimpfig führte ein Monitoring ein, um die Wirksamkeit des eingesetzten Rattengiftes zu überprüfen.

Seit Mai 2025 befindet sich Roland Stimpfig in der Ruhephase seiner Altersteilzeit. „Wir wünschen Ihnen, dass Sie auch im Ruhestand immer genug zu essen und zu trinken haben, Gesundheit, Geselligkeit – und Gras, das über so manchen Ärger wächst“, schloss Baur seine Rede lächelnd.

Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer überreichte den ausgeschiedenen Mitarbeitenden jeweils eine Crailsheim-Tasse mit einem Horaffengutschein, auch die Vorsitzende des Personalrats, Ulrike Fischer, verabschiedete jeweils mit Handschlag und überreichte Mitgliedern der Freud-und-Leid-Kasse ein kleines Präsent. Abschließend bedankte sich der Oberbürgermeister nochmals bei den scheidenden Kolleginnen und Kollegen, bei Stefan Schröder, Lehrer an der städtischen Musikschule, der die Verabschiedung mit dem Saxophon musikalisch umrahmte – und auch bei den Ressortleitungen. „Sie haben die Abschiedsworte sehr individuell vorbereitet, ganz offensichtlich ohne Künstliche Intelligenz. Die soll uns im Alltag helfen, stößt aber an ihre Grenzen, wenn die jeweiligen Leistungen und Verdienste individuell gewürdigt werden sollen.“

Im Anschluss tauschten sich alle noch bei Erfrischungen aus, um dann bei einem gemeinsamen Mittagessen den feierlichen Rahmen ausklingen zu lassen.

(Erstellt am 01. Juli 2025)